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Nervenschädigung (Neuropathie)

Neuropathie bedeutet Erkrankung der Nerven. Folge sind Verlust der fühlenden (z.B. Schmerzempfinden), bewegenden (z.B. Verkümmern der Muskeln) und unbewusst steuernden Nervenfunktion (z.B. Schweißbildung).

Bei mehr als 30% aller Diabetiker lässt sich eine Neuropathie nachweisen, die mit einer geringeren Lebensqualität. Bei mehr als 80% aller Diabetiker mit Fußgeschwüren besteht eine Neuropathie. Bei ca. 60% aller Amputationen einer unteren Extremität (eines Beines) ist Neuropathie eine von mehreren beteiligten Ursachen. Die Nervenerkrankung ist also die Hauptursache für eine Amputation.

Die sensorische Neuropathie (Erkrankung der fühlenden Nerven) trägt zur Entstehung von diabetischen Füßen bei, indem sie die Fähigkeit herabgesetzt, Druck oder Schmerz zu empfinden. Dadurch werden Schmerzen zunächst verstärkt wahrgenommen, später lässt die Empfindung immer mehr nach. Es werden verstärkt nachts Schmerzen bemerkt, tagsüber wird eine Art "Ameisenlaufen" wahrgenommen. Schmerzen die durch schlecht passende Schuhe, Verletzungen oder falsche Belastungen entstehen, werden oft nicht bemerkt.

Die motorische Neuropathie (Erkrankung der bewegenden Nerven) kann zu einer Verkümmerung (Atrophie) der am Gehen und Stehen beteiligten Muskulatur (z.B. Muskeln der Zehen) führen. Auf diese Weise kommt es zu Fußverformungen wie Hammerzehen oder Krallenzehen. Diese Verformungen führen zu Fehlbelastungen - in normalem Schuhwerk entstehen Druckstellen. Durch die Veränderung der Muskulatur in der Fußsohle kommt es außerdem zu einer Umverlegung der Fettpolster, die die Mittelfußköpfchen vor übermäßiger Druckbelastung schützen sollen. Fehlbelastung und mangelnde Polsterung führen also zu Verletzungen an den Fußsohlen. Vor allem die Mittelfußköpfchen sind betroffen, da sie beim Laufen stark belastet werden.

Die autonome Neuropathie (Erkrankung der unbewusst steuernden Nerven) kann zum Verlust der Schweißsekretion führen. Die Haut wird trocken, Hautrisse entstehen.


Folgende Merkmale hat ein neuropathischer Fuß:

• warme, rosige, trockene Haut
• Hornhautschwielen an Stellen großer Druckbelastung
• Hautrisse (Rhagaden) und Nagelpilz (-Mykose)
• Fußverformungen (Hammerzehen, Krallenzehen, Senkfuß, Spreizfuß)
• Taubheitsgefühl, Missempfindungen
• vermindertes Schmerz-, Kälte- und Wärmeempfinden
• Schmerzen oder Brennen besonders nachts; Linderung durch Umhergehen