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Der richtige Schuh

Was ist beim Kauf neuer Schuhe zu beachten?

Im Laufe des Tages schwellen Ihre Füße an, sie sind also gegen Abend etwas dicker als morgens. Probieren Sie deshalb Schuhe im Geschäft nur nachmittags oder abends an.

Tragen sie neue, nicht eingelaufene Schuhe keinesfalls länger als eine halbe Stunde. Ziehen Sie diese erst gar nicht an, wenn Sie nicht abschätzen können, wie lange Sie unterwegs sind oder nehmen Sie Wechselschuhe mit.

Überprüfen Sie die Passform Ihrer neuen Schuhe, indem Sie ihre Füße nach dem Tragen auf Druckstellen untersuchen. Sollten Sie Druckstellen feststellen, die nach ca. 10 Minuten immer noch gerötet sind, muss der Schuh vom Schuster nachbearbeitet werden.

Neue Schuhe, egal ob von einem Orthopädieschuhmacher angefertigt oder als Konfektionsschuh von der Stange, sollten Sie immer von Ihrem Arzt begutachten lassen.

Welcher Schuh passt (zu) mir?

Ihr Schuh sollte folgende Eigenschaften haben:
• ausreichend Platz im gesamten Fußbereich
• weiches Oberleder, keine harten Kappen
• fester Halt im Fersenbereich, damit der Schuh an der Ferse nicht scheuert
• keine hohen Absätze, da sonst die Belastung im Vorfußbereich erhöht wird
• keine Innennähte, die scheuern könnten
• feste Sohle, um den Vorfuß zu entlasten

um zu überprüfen, ob Ihnen Ihr Schuh ausreichenden Platz bietet, können Sie folgenden Test machen:

Stellen Sie sich barfuß auf ein weißes Stück Papier. Zeichnen Sie mit einem Stift die Umrisse Ihres Fußes auf das Blatt Papier. Schneiden Sie nun den von Ihnen gezeichneten Fußumriss aus und vergleichen Sie ihn mit der Einlegesohle Ihres Schuhes.


Wo drückt der Schuh?

Die meisten Fußgeschwüre werden durch falsches Schuhwerk verursacht.

Schuhe wurden eigentlich erfunden, um den Fuß zu stützen und zu schützen. Seit vielen Jahren hat sich der Schuh aber zu einem Sinnbild von Macht und Besitz entwickelt.

Heutzutage sind Schuhe zu einem der beliebtesten Modeaccessoires "verkommen", das die ursprünglichen Funktionen nicht mehr gewährleistet. Plastikschuhe verhindern eine ausreichende Belüftung und fördern so die Verbreitung von Pilzen. Bei einigen Stöckelschuhen muss man schon ein ausgesprochen gutes Gleichgewichtsempfinden mitbringen, um sich nicht alle Knochen zu brechen. Das falsche Schönheitsbewußtsein geht sogar so weit, dass es durch jahrelanges Tragen von hochhackigen Schuhen zu einer Verkürzung der Achillessehne kommt. Der Fuß kann dann nicht mehr normal abgerollt werden und wird nur noch im Vorfuß belastet. In der Regel werden solche schönen, aber unbequemen Schuhe nur so lange getragen, bis sie ihren Zweck erfüllt haben (Präsentation auf einem Ball, zur Hochzeit, etc.). Danach kommen sie in den Schrank bis zum nächsten Anlass. Warum? Weil der Träger feststellt, dass der Schuh drückt. Aus diesem Grund wird er den Schuh auch nicht so häufig oder zu lange tragen.

Was aber, wenn der Träger auf Grund einer Erkrankung der Nerven nicht weiß, ob und wo ihn der Schuh drückt?

Oft genügt schon ein Blick auf Schuhe und vor allem Schuhsohlen. Die Druckpunkte hinterlassen Verformungen und Verfärbungen, die wie ein Fingerabdruck die kritischen Stellen wiederspiegeln.

Orthopädieschuhmacher bieten spezielle Maßverfahren, mit denen die Druckpunkte der Fußsohle beim Abrollvorgang zentimetergenau bestimmt werden können. Dies ermöglicht die Anfertigung spezieller Einlagen und Schuhe.


Wann ist welcher Schuh zu tragen?

Für Patienten mit Diabetes mellitus ohne Polyneuropathie (PNP) und ohne arterielle Verschlußkrankheit (pAVK) sind bequeme Konfektionsschuhe ausreichend. Liegen zusätzlich mäßige Fußdeformitäten vor, sollten Konfektionsschuhe mit orthopädischen Einlagen getragen werden.

Ein Diabetiker mit Polyneuropathie und/oder Durchblutungsstörung hat einen Risikofuß und benötigt einen Spezialschuh für Diabetiker mit entsprechender Fußbettung. Hat ein solcher Risikopatient zusätzlich starke Fußveränderungen (-deformitäten), benötigt er einen orthopädischen Maßschuh. Bei Rezeptur wird der größte Kostenanteil von der Kasse übernommen.

Während der Therapie eines Geschwürs bis ca. vier Wochen nach Abheilung bekommt der Patient einen sogenannten Entlastungsschuh, der gewährleistet, dass das Geschwür vollständig druckentlastet ist.

Ihr Arzt stellt fest, ob Sie solche Schuhe brauchen. Er wird sie dann rezeptieren. Bei der Wahl der Farbe und des Aussehens bietet der Fachhandel inzwischen eine große Vielfalt.

Patienten mit Diabetes mellitus sollte jedoch immer bewusst sein: Wer zu eitel bei der Wahl seiner Schuhe ist, kann eine Fußläsion provozieren und muss diese gegebenenfalls mit einer Amputation bezahlen.